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Der Stuck – Ein Gebäck aus Berchtesgaden
Eigentlich heißt das Wort Stuck auf hochdeutsch Stück. Solch ein Stück erbettelten sich in früheren Zeiten die Armen Leute am Allerseelentag, den 2. November in Berchtesgaden. Es fällt in die Kategorie eines Gebildbrotes. Das in Tafelform erhältliche Gebäck bestand früher aus zwei Zeilen mit je 4 Stück und heutzutage aus zwei Zeilen mit je 3 Stück.
Die Geschichte des „Stuck“ reicht weit in die Vergangenheit zurück. So beschwerte sich bereits im Jahre 1731 der Pfarrer von Marktschellenberg, dass am Allerseelentag die Leute wegen des Stuckeinsammelns des Gottesdienst versäumt haben. Noch heute ist es so, dass die traditionsbewussten Berchtesgadener am Allerseelentag dem Brauch entsprechend den Tauf- und Firmpaten das „Stuckgeld“ überreichen.
Die Herkunft
Im bayerischen Oberland und auch in Berchtesgaden ist der Seelenzopf bekannt. Der Seelenzopf ist ein dreifach geflochtenes Hefeteiggebäck und geht wahrscheinlich auf eine alte Sitte des Haaropfers zurück. Die Vorstellung vom Haar als Sitz der Seele gehört mit zu dem ältesten deutschen Volksglaubensgut. Nachdem in Berchtesgaden alles ein wenig anders ist wurde aus dem Zopf eine Tafel, die man leichter in kleine Stücke teilen kann. Vielleicht hatte der Übergang vom Seelenzopf zur Stucktafel einen ganz praktischen Grund. Nachdem ganz offensichtlich der eine Bettler dem anderen die Klinke in die Hand gedrückt hat brauchte man vielleicht ein Gebäck, dass sich einfach teilen lässt. Dies ist aber lediglich eine Vermutung von mir und nicht durch ältere Schriften belegt. Früher wurde jedenfalls das Gebäck von den Bauern gebacken, heute ist das ein Gebäck, dass die Bäcker in Berchtesgaden herstellen.
Das Gebäck im Detail
Die Bauern backten ein Gebäck aus zwei Zeilen, dass zudem ganz schwarz war. Es hatte damals keine Weinbeeren und wurde mit Zimt und Pfeffer gewürzt. Die Bäcker verwenden heute einen Teig aus Mischmehl mit einigen Gewürzen und Weinbeeren. Heute erhält man beim Bäcker eine Tafel mit sechs „Stuck“ bzw. Stück.
Das Stuckbetteln
Bis ca. in das Jahr 1920 zogen die Kinder armer Eltern von Haus zu Haus um am Allerseelentag um das „Stuck“ zu betteln. Nicht dass es ab diesen Zeitpunkt keine armen Eltern mehr gegeben hätte, nein um 1920 wurde das Betteln verboten und somit konnten die Kinder nicht mehr um das „Stuck“ betteln.
Bis zum Verbot gingen die Kinder oder auch die Armen Leute von Haus zu Haus und sagten „Bitt goar schö’ um a Stuck“ oder es wurde folgender Vers aufgesagt:
Bitt goar schö um a Stuck,
dass’s Katzerl net zuckt,
und’s Hunderl net beisst,
dass’s Sackerl net z’reisst
Wie oben bereits erwähnt, hat der Brauch bei den traditionsbewussten Bürgern in Berchtesgaden dahingehend überlebt in dem jedes Patenkind vom Firm- oder Taufpaten am Allerseelentag das „Stuckgeld“ eine kleine Geldspende bekommt.
Quellen:
A. Helm
Rudolf Kriss
